Abgesehen vom Kanton Genf, in dem stattdessen der Genfer Bettag auf dem Programm steht, ist der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag (französisch: Jeûne fédéral bzw. italienisch: Digiuno federale) ein bundesweiter Feiertag. Es lassen sich dabei jede Menge Parallelen zum deutschen Buss- und Bettag ziehen. Der Termin ist alljährlich am dritten Sonntag im September, womit kein zusätzlicher arbeitsfreier Tag entsteht. Eine Ausnahme bilden diejenigen Kantone, in denen auch der Bettagsmontag ein Feiertag ist, wie Waadt sowie teilweise der Kanton Neuenburg und das Berner Jura.
Der Eidgenössischer Dank-, Buss- und Bettag fördert die Tolerenz und den respektvollen Umgang gegenüber den verschiedenen Religionen
Welchem Zweck dient der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag?
Der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag ist mancherorts ein so genannter hoher Feiertag. Konkret bedeutet dies, dass an diesem Tag die Feiertagsruhe eingehalten werden muss und weder Schiess- noch Sport- oder Tanzveranstaltungen stattfinden dürfen. Diese Regelungen weichen jedoch mehr und mehr auf bzw. werden von den jeweiligen Stadtverwaltungen ausgesetzt.
Bereits in früheren Epochen hatte es immer wieder Buss- und Bettage zu besondere Anlässen gegeben. Die entsprechenden Anordnungen erfolgen von Seiten der jeweils herrschenden Autoritäten und konnten sich von Kanton zu Kanton unterscheiden. Die ersten gemeinsamen Bettage in ökumenischer Ausrichtung datieren auf das Jahr 1797. Schon ein Jahr später erfolgte die Festsetzung eines schweizweiten Bettags bzw. die Geburt des Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettages.
Der heutige Termin des dritten Sonntages im September geht auf das Jahr 1832 zurück, doch dauerte es noch einige Jahre bis alle Kantone mitzogen.
Die besondere Bedeutung, die der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag geniesst, hat mit den verschiedenen Konfessionen und Sprachen des Landes zu tun. Gefördert werden soll der respektvolle Umgang miteinander und die Toleranz gegenüber anderen Konfessionen und Religionen. Bis heute existieren die so genannten Bettagsmandate, mit denen ein offizieller Anlass für den Bettag festgelegt wird. Diese Tradition hat in den vergangenen Jahren jedoch an Bedeutung verloren.
Aus kirchlicher Perspektive wurde der Bettag im Rahmen des Zweiten Vatikanischen Konzils gleichsam „geadelt“ und gilt seitdem auch hier als ökumenisches Fest.