Das Fest Bruder Klaus wird einzig und allein im schweizerischen Kanton Obwalden als Feiertag begangen. Genau genommen handelt es sich auch um eine Art Nikolaustag, wobei in diesem Fall nicht der byzantinische Bischof von Myra, sondern Niklaus von Flüe gemeint ist. Dieser gilt als einer der Schutzpatrone der gesamten Schweiz und wurde 1417 im Kanton Obwalden geboren, wo er 1487 starb. Als Gedenktag wird Bruder Klaus in der gesamten Schweiz am 25. September begangen. Hochfeste finden neben Obwalden auch in den Bistümern Basel, Chur, St. Gallen, Sitten und Lausanne-Genf-Fribourg sowie im österreichischen Feldkirch statt.
Bruder Klaus: Ein Tag für die Familie
Worauf geht das Fest Bruder Klaus zurück?
Wie bereits erwähnt, wird bei Bruder Klaus dem Schweizer Schutzpatron gedacht. Dessen Heiligsprechung erfolgte erst 1947, wenngleich die liturgische Verehrung bereits im 17. Jahrhundert ermöglicht wurde. Das Leben des Bruder Klaus‘ lässt sich mit Fug und Recht als vielseitig bezeichnen: geboren als Bauernsohn, nahm er in jungen Jahren am Alten Zürichkrieg teil und zeugte danach zehn Kinder mit seiner Frau Dorothee Wyss. Im Alter von 50 Jahren verließ er im Einvernehmen mit seiner Familie die eigenen vier Wände und lebte fortan als Einsiedler, unweit des Familiensitzes. Eine weitere Besonderheit bestand in Bruder Klaus' asketischem Lebensstil und seiner immer wieder wahrgenommenen Aufgabe als Ratgeber für Politiker und Adlige. Berühmt wurde sein Satz „Macht den Zaun nicht zu weit“, der unterschiedlich interpretiert wurde und vor allem gegen das damalige Gewinnstreben und die stetige Vergrößerung von Ländereien gerichtet gewesen sein könnte.