Auch, wenn der 1. Mai in vielen Kantonen der Schweiz ein Feiertag ist, stammt die Tradition nicht von den Eidgenossen. Es handelt sich vielmehr um ein internationales und stark politisiertes Fest, das auch in der Schweiz als „Tag der Arbeit“ bekannt ist. Die Regelungen variieren je nach Kanton und reichen von einer gesetzlichen Anerkennung als Feiertag wie in den Kantonen Basel-Land, Basel-Stadt, Jura, Neuenburg und Zürich bis hin zu halben Feiertagen wie im Aargau, St. Gallen, Solothurn oder Fribourg. In den Kantonen Schwyz und Luzern kommt es genau auf den Ort an, sodass am 1. Mai teilweise voll gearbeitet werden muss.
In Zürich wird Jahr für Jahr vom dortigen 1. Mai-Komitee die nach eigenen Angaben größte regelmäßige Demonstration der Schweiz veranstaltet.
Der 1. Mai als internationaler Tag der Arbeit
Bereits in früheren Jahren war der 1. Mai ein besonderes Datum. An diesem Tag fanden in den anglo-amerikanischen Ländern oftmals die Wechsel des Arbeitsplatzes sowie des Wohnorts statt. Der erste Zusammenhang zu Arbeit und Arbeitsbedingungen stammt aus Australien. Am 1. Mai 1856 kam es hier zu Protesten unter Forderung eines Achtstunden-Tages. In den USA standen entsprechende Demonstrationen 1886 in Chicago an. Es folgte die „Haymarket Affair“, benannt nach dem Markt, an dem die blutigen Massenproteste ihren Ausgang nahmen.
Für die neu gegründete Zweite Internationale waren die Riots in den USA ein willkommener Anlass, um einen „Kampftag der Arbeiterbewegung“ festzulegen, der bereits im Jahr 1890 weltweit mit Protesten gewürdigt wurde.
Bräuche zum 1. Mai in der Schweiz
In der Schweiz existiert nur ein Bruchteil der Bräuche, die beispielsweise in Deutschland mit dem 1. Mai einhergehen. In Zürich wird jedoch Jahr für Jahr vom dortigen 1. Mai-Komitee die nach eigenen Angaben größte regelmäßige Demonstration der Schweiz veranstaltet. Diese endet – analog zu Berlin-Kreuzberg – immer wieder in Krawallen.
Ansonsten ergibt sich kein einheitliches Bild der Schweizer Feiern. Schüpfheim und Hildisrieden sowie das Muotathal feiern an diesem Tag ihre Schutzheiligen, Maibäume werden jedoch so gut wie nicht gesetzt. In der Nacht zum 1. Mai werden allerdings anlässlich der Walpurgisnacht in manchen ländlichen Gemeinden „Tanzbödeli“ veranstaltet, die bis zum frühen Morgen andauern.