Der Feiertag Peter und Paul steht in der katholischen Kirche im Rang eines Hochfestes und steht damit auf einer Ebene mit Pfingsten, Ostern oder auch Weihnachten, um nur einige zu nennen. In weltlicher bzw. politischer Hinsicht wird der 29. Juni jedoch nur noch selten als Feiertag deklariert. Eine Ausnahme bilden die Schweizer Kantone Tessin, Luzern sowie die italienischsprachigen Teile von Graubünden.
Peterlfeuer an Peter und Paul
Geschichte des Feiertags Peter und Paul
Entsprechend des Namens geht Peter und Paul auf die beiden Apostel, den heiligen Petrus und den heiligen Paulus zurück. Gemeint sind jedoch weder die Geburts- noch die Todestage, sondern der Tag der Übertragung der Reliquien beider Heiligen in die Sebastians-Katakomben in Rom. Überlieferungen zufolge, wird Peter und Paul bereits seit dem Jahr 354 gefeiert. In der katholischen Kirche werden an Peter und Paul meist Priester oder Diakone geweiht.
In Preussen aber auch in anderen deutschen Staaten handelte es sich lange um einen gesetzlichen Feiertag. Friedrich Wilhelm III. beendete diese (vorrangig katholische) Tradition im Jahr 1796, andere Staaten folgten erst im 19. Jahrhundert.
In Italien wurde der gesetzlich vorgeschriebene Feiertag bis 1976 weitergeführt und bis heute wird über eine Wiedereinführung diskutiert.
Was geschieht an Peter und Paul?
Wenngleich es sich lediglich in Teilen der Schweiz um einen Feiertag handelt, werden sowohl in Bayern als auch in Österreich die so genannten Peterlfeuer entzündet. Dieser Brauch findet nicht zwingend exakt am 29. Juni statt, sondern wird vom jeweiligen Veranstalter individuell festgelegt. Es bestehen durchaus Gemeinsamkeiten mit dem Johannistag am 24. Juni und dem Johannisfeuer.
Die grösste Veranstaltung an Peter und Paul ist dem baden-württembergischen Bretten vorbehalten. Das Peter-und-Paul-Fest ist eines der ältesten Volksfeste der Region und wird seit dem 16. Jahrhundert gefeiert. Gedacht wird hierbei jedoch weniger der Heiligen als der Belagerung der Stadt Bretten durch württembergische Truppen im Jahr 1504, weshalb auch viele Bürger der Stadt in historische Uniformen schlüpfen.
Im sächsischen Delitzsch wird erst seit 20 Jahren gefeiert, wobei der Schlossgraben im Mittelpunkt steht und unter anderem die Wallgrabenregatta stattfindet.